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Blogparade – Wie, wann und warum ich Künstlerin geworden bin

Claudia Scholz hat zur Blogparade aufgerufen mit dem schönen Titel „Wie, wann und warum ich Künstlerin geworden bin“ und hier kommt mein Beitrag dazu:

Oft werde ich gefragt, wie ich zur Kunst kam …
„gar nicht“ 😉
antworte ich dann.

Die Kunst kam zu mir. Ich stamme aus einer Künstlerfamilie: meine Mutter war Musikerin, mein Großvater und mein Onkel (beide mütterlicher seit) waren Maler.

Was mir aber wichtig ist zu erwähnen: Kunst wurde bei uns zu Hause nicht gelebt.

Kreativität oder ein Künstlerleben war nie in meinem Alltag vorhanden. Bei meiner Oma in der Wohnung hingen viele Bilder, die mein Opa und mein Onkel gemalt haben. Aber viel geredet wurde darüber nicht.
Das Klavier, das meiner Mutter ursprünglich gehörte, stand bei meiner Tante im Haus und wurde sehr selten gespielt. Musik kam bei uns zu Hause nur aus dem Radio.

So war ich mir viele Jahre nicht darüber bewusst, daß ich aus einer Künstlerfamilie komme.

Mit 4 Jahren habe ich mein erstes Bild direkt auf die Wohnzimmerwand gemalt. Schön versteckt hinter einem Sessel, hat es eine Weile gedauert bis es entdeckt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter bereits alleinerziehend und Kunst war kein Thema. Damit lies sich kein Geld verdienen. Dieser Satz hat mich lange begleitet.

Aber genau wie es mir vorgelebt wurde, habe auch ich der Kunst keinen Raum gegeben. Sondern habe mich damit nur in meiner Freizeit beschäftigt.

Nach der Schule und einem Sprachenstudium habe ich im Büroalltag in verschiedenen Großkonzern schnell gemerkt, daß ich unzufrieden bin. Ich war neugierig und aufgeschlossen für Neues, aber ich war eingesperrt in Hierarchien und Routinearbeiten, fühlte mich fehl am Platz. Etwas Entscheidendes fehlte mir. Mein eigenes Bedürfnis nach Kunst und Freiheit war irgendwann so groß, daß mich diese Arbeit und Arbeitsumgebung physisch und psychisch krank gemacht hat. Dabei hat ein Wechsel der Firma nicht geholfen. Ich mußte etwas verändern, um diese unglückliche Festanstellung zu verlassen. 

Eines Morgens bin ich einem inneren Impuls gefolgt, der mich zurück zur Kunst führte. Noch am selben Tag habe ich mir alle Materialien zugelegt. Es folgten unzählige Stunden abends und nachts, in denen ich meine Kunstwerke gemalt habe.

Erst autodidaktisch und dann mit zahlreichen Kursen und Workshops bei Künstlern und in Akademien habe ich kontinuierlich meinen eigenen Stil erarbeitet und entwickelt. Da ich Kurse zu unterschiedlichen Stilrichtungen besucht habe, habe ich schnell gemerkt, daß die abstrakte Kunst mir am meisten liegt. Dort habe ich die größten Möglichkeiten mich frei auszudrücken. Meine Neugier, mein Entdeckergeist und meine Abenteuerlust unterstützen mich dabei, immer wieder Neues auszuprobieren und in meine Werke einfließen zu lassen. 

In meiner künstlerischen Arbeit bin ich u. a. auch geprägt von Helen Frankenthaler, Mark Rothko, und vielen anderen Künstler:innen.

Abstrakte Kunst ist für mich die höchste Form der Freiheit. Der kreative Ausdruck ist für mich keine Frage des Wollens, sondern viel mehr des Müssens. Ich muss mich einfach ausdrücken. Dabei schenkt mir die Kunst die Energie, die ich für meinen Alltag benötige. Sie ist für mich ein perfekter Ausgleich und bringt mich, ganz egal, womit ich mich vorher beschäftigt habe, aus meinem Kopf direkt in den Moment. Ich bin dann ganz bei mir und den Bildern.

There are no rules. That is how art is born, how breakthroughs happen.

Helen Frankenthaler

Alle Themen, die mich beschäftigen, meine innersten Emotionen oder alltägliches kann ich am einfachsten mit Farbe ausdrücken.
In vielen Arbeitsschritten und noch mehr Farbschichten entwickelt sich das Bild aus meinem Inneren heraus. Es gibt keinerlei Vorplanung für meine Werke. Zeit und Raum spielen keine Rolle. Ich vertraue ganz auf meine Intuition, die mich durch den Prozess führt. Das experimentelle Spiel mit Farben, Strukturen und Formen, das geprägt ist von Spontanität und Expressivität, ist dabei meine eigene Ausdrucksweise.

Jeder einzelne Pinselstrich und jede Farbe beruht auf einem Gefühl und jede Veränderung wird zum bestimmenden Faktor im Malprozess, der Teil des Bildes ist. Die Energie, Dynamik und Spontanität des Farbauftrags stehen für sich und werden erst gemeinsam zur Gesamtkomposition. 

Dabei werde ich selbst zum Beobachter des eigenen Schaffensprozesses. In der abstrakten Malweise entsteht eine Beziehung zwischen dem Werk und mir, sowie später zwischen dem Werk und dem Betrachter. Es entsteht viel Raum für Interpretation und Inspiration. Durch die Vielseitigkeit und Komplexität wirken die Werke immer wieder anders.

Was ich erreichen will mit meinen Werken
Meine Werke bringen positive Energie und Kreativität in die Welt! Damit Freude, Spontanität, Lebendigkeit und Mut mehr Raum in deinem Alltag bekommen! Sie verbessern deine Lebensqualität. Das ist bereits wissenschaftlich nachgewiesen.
Die Bilder können dich im Alltag unterstützen wie ein Anker, um dich daran zu erinnern, achtsam mit dir umzugehen, Pausen zu machen, in dich reinzuhören.

Seit vielen Jahren zeige ich meine Werke regelmäßig bei Ausstellungen im In- und Ausland und sie sind auch in privaten Kunstsammlungen weltweit u. a. Portugal, Spanien, USA, Österreich, Brasilien, zu finden.

Hast Du Fragen zu mir und meiner Kunst? Dann schreib mir gerne!

Du bist jetzt neugierig auf meine Kunstwerke?

Freiheit ist ein Pinselstrich!

2 Kommentare

  1. Liebe Beate, wie schön zu lesen, dass die Kunst DICH gefunden hat – welch ein Glück! Und wie unsere Geschichten sich gleichen! Auch ich habe mich zunächst bei der Messe Berlin eingefunden mit meinem Faible für Sprachen und viel Alltag in den Büros dort. Und Du wirst es nicht glauben. Danach habe ich BWL mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik studiert, denn ein bisschen mag ich auch die Mathematik (logische und praktische Zusammenhänge). Vielleicht bin ich sogar ein Tausendsassa, doch eins ist sicher: Kreativ war und bin ich bis heute in jeder Lebensphase, wenn auch nicht so künstlerisch-kreativ wie Du! Ich beglückwünsche Dich ausdrücklich zu Deiner Wahl, Künstlerin zu werden, und bewundere Deine Kraft, ihrem Ruf gefolgt zu sein. Jede Künstlerin ist eine Bereicherung für die Menschen, unter den wir leben! Herzlichst, Claudia

    1. Liebe Claudia,
      danke für deine liebe Nachricht.
      Manchmal müssen wir wohl erst Umwege gehen, um anzukommen.
      Aber die Erfahrungen auf dem Weg sind es allemal wert, zumindest überwiegend 😉
      Herzliche Grüße
      Beate

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